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Ricoh komplettiert den Denkmalbereich


Das historische Ensemble im Nordpark ist gefüllt: Das Technologieunternehmen Ricoh hat mit 180 Mitarbeitern einen Neubau bezogen. Da alle angesiedelten Firmen wachsen, könnte es bald „Umsiedlungen“ in den Businesspark II geben.

Schon mal Geld aus einem Automaten gezogen, als Kunde bei der NEW angerufen oder in einer Autobahnraststätte durch ein Drehkreuz zur Toilette gegangen? Dann hatten Sie vermutlich zumindest indirekt mal Kontakt mit Ricoh, auch wenn Sie keinen Drucker und keine Kamera aus dem japanischen Hause besitzen. Denn das sich immer mehr zum IT-Dienstleister wandelnde Technologieunternehmen zeichnet unter anderem auch für die Leitungsüberwachung von vielen Kontoauszugsdruckern und Geldautomaten verantwortlich und bietet eine Rufbereitschaft für besagte Zugangssysteme an Raststätten an. Und es berät und unterstützt seit Jahren telefonisch die NEW-Kunden. Wer dort anruft, weil er etwa umzieht oder ein Problem mit der Rechnung hat, landet nach einer automatisierten Ansage unbemerkt am „Helpdesk“ von Ricoh. Die dortigen Mitarbeiter haben auch Zugriff auf das SAP-System der NEW.

Seit Freitag letzter Woche steht dieser Helpdesk allerdings woanders, denn Ricoh ist umgezogen. Wie berichtet, zieht das Unternehmen zwei der bisherigen Standorte für den Geschäftsbereich IT Services & Solutions (Willich und Uedding) in einem Neubau im Nordpark zusammen. Konkret am Konrad-Zuse-Ring im Denkmalbereich, einen Steinwurf entfernt vom Südost-Eingang des Borussiaparks. 180 Mitarbeiter sind dort ab sofort tätig. „Diese unternehmerische Entscheidung bestätigt das, was Dr. Ulrich Schückhaus von der Wirtschaftsförderung und ich immer predigen“, sagt Oberbürgermeister Norbert Bude. Nämlich die These, dass Mönchengladbach als Standort auch für die ganz großen Player interessant sein kann.

Ein solcher ist Ricoh, und in der Tat hätte das Unternehmen seine neue Niederlassung auch irgendwo anders realisieren können. „In Düsseldorf beispielsweise“, sagt Uwe Jungk, CEO von Ricoh Deutschland. Zahlreiche Faktoren, darunter auch finanzielle und die optimierte Breitbandversorgung im Nordpark, führten jedoch dazu, dass die Wahl letztlich auf Gladbach fiel. Dort hatte ein hiesiger Investor unter der Ägide von Projektentwickler Ralf Maibaum bereits begonnen, besagten Neubau zu realisieren - spekulativ, das heißt ohne jegliche Vorvermietung, ausgerichtet auf mehrere kleinere Mieter. Als Ricoh sich zu interessieren begann, wurden die Pläne „komplett über den Haufen geworfen“, wie Maibaum sagt. Nun wird einzig und alleine Ricoh für mindestens zehn Jahre die 2500 Quadratmeter Bürofläche in dem Sechs-Millionen-Euro-Bau bespielen.

Als herstellerunabhängiger Berater und Dienstleister für Officelösungen betreut Ricoh Deutschland 70 000 IT-Nutzer internationaler Versicherungs- und Industriekonzerne, seit Neuestem etwa der Axa-Versicherung. Wenn dort ein Mitarbeiter ein Passwort vergessen hat, ein Fehler im Netzwerk behoben oder ein Update aufgespielt werden muss, läuft das über Gladbach. Denn der Trend, den telefonischen Support nach Osteuropa oder gar Indien auszulagern, kehre sich langsam wieder um, sagt Ricoh-Chef Jungk. Der Neubau im Nordpark ist folglich eine „irrsinnige Kommunikations- und Verkehrsstraße“, sagt Dr. Friedel Mager, der die neue Niederlassung leitet. Er spricht sogar von „Deutschlands modernster Servicedesk-Infrastruktur“.

Mit der Ansiedlung von Ricoh, das einst grundsteinlegende Pionierarbeit bei Kameras mit Doppellinsen, Kopierern und Faxgeräten leistete und heute in der Branche als besonders umweltfreundlich gilt, sind alle Flächen im Denkmalensemble gefüllt. „Über 700 Mitarbeiter arbeiten damit hier“, sagt Maibaum. Doch in Bewegung wird der Bereich bleiben. Schon in Kürze dürfte es die ersten „Überschwapp-Effekte“ geben, sagt Ulrich Schückhaus. „Alle Unternehmen im Denkmalbereich wachsen. Wir werden versuchen, den einen oder anderen in den Businesspark II des Nordparks umzusiedeln.“

„Mehr als 700 Mitarbeiter arbeiten jetzt im Denkmalbereich des Nordparks“
Projektentwickler Ralf Maibaum
 

Die Verantwortlichen auf einer von zwei Dachterrassen des Neubaus mit dem Stadion im Rücken (v. l.): Projektentwickler Ralf Maibaum, Dr. Ulrich Schückhaus (WFMG), Dr. Friedel Mager (Ricoh), Oberbürgermeister Norbert Bude und Uwe Jungk (CEO von Ricoh).